Fachkräftemangel treibt Azubi-Löhne in die Höhe

Fachkräftemangel treibt Azubi-Löhne in die Höhe

Der Fachkräftemangel in Deutschland steigt schon seit einigen Jahren. Für Unternehmen wird es immer schwerer, qualifizierte Mitarbeitende zu finden. Laut dem Kompetenzzentrum für Fachkräftesicherung (KOFA) hat die Fachkräftelücke 2022 einen neuen Rekordwert erreicht. Von etwa 1,3 Millionen offenen Stellen kann knapp die Hälfte rechnerisch gar nicht besetzt werden. Auch in den kommenden Jahren ist zu erwarten, dass die Engpässe aufgrund des demographischen Wandels weiterhin ansteigen.


Auf diese Entwicklungen haben die Branchen reagiert. Die Löhne gelten als gesetzliche Stelllschraube, um das Interesse an Ausbildungen zu erhöhen, deswegen wurde die Ausbildungsvergütung der Lehrlinge um bis zu 25 % erhöht. Dabei gibt es jedoch große Unterschiede zwischen den verschiedenen Branchen und Regionen.


Was versteht man unter Fachkräftemangel?


Wenn die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften über einen längeren Zeitraum ungedeckt bleibt, wird das als Fachkräftemangel bezeichnet. Unternehmen müssten also eigentlich mehr Fachkräfte einstellen als geeignete Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt vorhanden sind. Die Folge des Fachkräftemangels und dessen kontinuierlicher Entwicklung ist ein geringeres Wirtschaftswachstum, denn wenn die offenen Stellen nicht besetzt werden, führt das zu einem Umsatzrückgang oder zu nicht ausgelasteten Kapazitäten.


Besonders ausgeprägt ist der Fachkräftemangel in Deutschland in der Pflege, in technischen Berufen, im Handwerk, in medizinischen Berufen und in MINT-Berufen.


In welcher Branche ist die Ausbildungsvergütungen am stärksten gestiegen?


Nicht in allen Branchen wurde die Ausbildungsvergütung gleich stark angehoben. Das Backhandwerk konnte 2022/23 den größten Zuwachs beim Gehalt verzeichnen. So steigen die Löhne ab August 2023 um 26,5 %. Eine deutliche Erhöhung gab es auch im Gastgewerbe Bayerns, in der Süßwarenindustrie Nordrhein-Westfalens und der westdeutschen Floristik mit Vergütungssteigerungen von 20 %. In der Mehrzahl der Branchen stiegen die Vergütungen zwischen zwei und 7,5 Prozent. In einigen wenigen Branchen bleibt das Gehalt für die Azubis jedoch zunächst das selbe, was zum Teil daran liegt, dass Tarifverhandlungen noch laufen. So z.B. im Friseurhandwerk in NRW oder bei der Deutschen Bahn. Azubis in der Zahnmedizin können keine Erhöhung erwarten.


In welcher Branche ist die Ausbildungsvergütung am höchsten?


Die höchste Ausbildungsvergütung bekommen laut WSI im ersten Ausbildungsjahr Azubis in öffentlichen Pflegeeinrichtungen mit 1.231 € von den Ländern beziehungsweise 1.191 € von Bund und Gemeinden. Am wenigsten gibt es in der Landwirtschaft im Bezirk Nordrhein mit 790 €, im NRW-Friseurhandwerk mit 610 € und in der ostdeutschen Floristik mit 585 €. Das Friseurhandwerk und die Floristik liegen dabei sogar unterhalb der gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung. 


Wie unterstützt die Lunes-App Azubis?


Mit der Lunes-App kannst du das Fachvokabular für deine Ausbildung ganz einfach und schnell lernen. In der App findest du mittlerweile fachspezifisches Vokabular für über 40 Ausbildungsberufe. Die App steht sowohl für Android-Geräte als auch iOS-Geräte kostenlos zum Download zur Verfügung.