Welttag der sozialen Gerechtigkeit

Welttag der sozialen Gerechtigkeit

2009 haben die Vereinten Nationen den Welttag der sozialen Gerechtigkeit ins Leben gerufen. Seitdem erinnert der 20. Februar jedes Jahr an die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft und ruft zu Veränderung auf.

Der Gedanke der sozialen Gerechtigkeit ist im Grundgesetz festgeschrieben. Die Politik soll also dafür sorgen, dass die Menschen in der Gesellschaft gleiche Chancen und Möglichkeiten haben und möglichst niemand benachteiligt wird. Aber wie steht es eigentlich in der Realität um die soziale Gerechtigkeit?

 

Soziale Gerechtigkeit in Deutschland

 

Gleiche Chancen für alle bei 82 Millionen Einwohnern in Deutschland umzusetzen, ist natürlich nicht einfach. Besonders die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer wieder kritisiert. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, unabhängig von Faktoren wie Herkunft, Geschlecht oder Alter, sein volles Potential zu entfalten. Doch an diesem Punkt sind wir auch in Deutschland noch nicht. Alle Menschen haben unterschiedliche Startvoraussetzungen, je nachdem welches Bildungsniveau die Eltern haben. Und auch die Benachteiligung von Frauen ist, z.B. an der Lohnlücke, noch deutlich erkennbar. So verdienen Frauen 2021 pro Stunde immer noch 18% weniger als Männer . In Deutschland wird jedoch einiges für die Sozialpolitik getan. So gibt es z.B. Sozialversicherungen, das Entgeldtransparenzgesetz oder Zahlungen von Sozialleistungen.

Aber auch die Bildungsgerechtigkeit ist ein wichtiger Aspekt. Immer wieder wird mehr Bildungsgerechtigkeit gefordert. Aber was ist damit gemeint?

 

Bildungsgerechtigkeit

 

Bildung ist einer der wichtigsten Bausteine für die freie und individuelle Lebensgestaltung. Deshalb ist es wichtig, dass die Chancen auf Bildung für alle Menschen gleich sind. In der Realität sieht das aber in Deutschland anders aus. Kinder aus sozial benachteiligten Elternhäusern oder mit Migrationshintergrund erhalten weniger Chancen als die aus privilegierten Verhältnissen. In einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) spricht Klaus Klemm von einer „Konstanz sozialer Ungerechtigkeit in und durch Deutschlands Schulen“. Doch wie kann man dieses Problem lösen? Für sozial benachteiligte Schulen gibt es beispielsweise Förderprogramme, die Ressourcen zur Verfügung stellen. Auch Inklusion ist ein Mittel gegen Bildungsungerechtigkeit, genauso wie die Digitalisierung in den Schulen, denn Medienkompetenzen sind ausschlaggebend für den Arbeitsmarkt.

Eine Welt mit völliger Chancengleichheit wirkt vielleicht wie eine Utopie. Es ist aber wichtig, sich dieses oberste Ziel vor Augen zu halten und die richtigen Schritte darauf hin zu machen. Daran erinnert der Welttag der sozialen Gerechtigkeit, an dem wir uns Missständen und Privilegien in der Gesellschaft bewusst werden und zu Veränderung aufrufen.