Interview mit dem Landkreis Alzey-Worms

Interview mit dem Landkreis Alzey-Worms

Wussten Sie schon, dass die Lunes-App auch in Landkreisen, Städten und Kommunen eingesetzt werden kann? Im Landkreis Alzey-Worms wird dies bereits getan. Hier können alle Schulen und Institutionen aus der Region auf die Lunes-App zugreifen. Dafür wird lediglich der Zugang zur App bei Alexandra von Bose, Integrationsbeauftragte des Landkreises, angefragt.

 

Wir haben uns mit ihr und Herrn Zeiß vom Café Aysl zu einem Interview getroffen, um über den Einsatz der Lunes-App im Landkreis zu sprechen:

 

Seit wann nutzen Sie die Lunes-App?

 

v. B.: Wir als Landkreis haben die App im Mai 2022 eingekauft.

 

Z.: Bei uns im Café Asyl wird die App seit dem 24. August genutzt.

 

Wie wird die App bei Ihnen eingesetzt?

 

v. B.: Wir haben die App eingekauft, um diese Schulen und Institutionen im Landkreis zur Verfügung zu stellen. Diese können die App dann kostenlos nutzen und bei uns einen Zugang beantragen. Dafür wurde eine Kampagne gestartet, um Schulen und Institutionen auf die App aufmerksam zu machen. Zusätzlich wurden zwei Einführungsveranstaltungen geplant. Ich selbst nutze die App also gar nicht, sondern stelle sie anderen Institutionen, wie beispielsweise dem Café Asyl, zur Verfügung.

 

Z.: Im Café Asyl soll die App im Beratungsbereich eingesetzt werden, um Geflüchtete in der Ausbildung zu unterstützen. Wir führen hier vor allem Einzelberatungen durch und da kann die App, je nach Ausbildung, sehr hilfreich sein. Aktuell schauen wir, wer eine Ausbildung macht und geben ihnen dann die Lunes-App an die Hand.

 

Warum haben Sie sich für die Lunes-App entschieden?

 

v.B.: Sprache ist das allerwichtigstes Thema, das überall ein Mangel ist und oft als Defizit wahrgenommen wird. Es ist ja häufig so, dass man nicht weiterkommt, wenn man eine Sprache nicht spricht. Für mich als Integrationsbeauftragte ist natürlich auch der Berufsbezug in der App sehr wichtig. Berufsbezogenes Deutsch kann man nicht im Integrations- oder Ehrenamtskurs lernen, daher ist dies eine gute Erweiterung des Angebots. Das wird so bisher noch nicht angeboten und ist über eine App ja sehr simpel und anwendungsfreundlich: Ich schaue einfach auf die App, sehe beispielsweise das Bild des Hammers und lasse es mir vorsprechen. Die Kombination zwischen dem Optischen und Akustischen hat mich überzeugt. Und ich hoffe, dass zukünftig auch die Schulen im Landkreis die App einsetzen werden.

 

Was erhoffen Sie sich durch die Nutzung der App?

 

Z.: Die Klienten des Cafés besser durch die Ausbildung zu bringen und sie dabei zu unterstützen. Die Ausbildung ist ja im Asylverfahren häufig ein Königsweg und es ist dann natürlich umso schöner, wenn es gut läuft und es Möglichkeiten gibt, die Auszubildenden auf diesem Weg zu unterstützen.

 

Was gefällt Ihnen an der App?

 

v. B.: Viele Punkte, die mich überzeugt haben, wie beispielsweise die Kombination zwischen Optik und Akustik oder der Berufsbezug, gefallen mir sehr gut. Zusätzlich finde ich die Aufteilung der App gut. Es ist sehr leicht zu erkennen, was ich jetzt lernen will. So kann man recht einfach sehen, welche Vokabeln man erlernen möchte, beispielsweise Pflege, Kosmetik oder Malerhandwerk. So kann ich mich schnell firm machen mit den Begriffen in meinem Ausbildungsberuf.

 

Wie groß ist, aus Ihrer Sicht, der Fachkräftemangel und kann die Lunes-App dem entgegensteuern?

 

v. B.: Wenn ich ehrlich bin, habe ich diesen Brückenschlag bisher noch gar nicht gemacht. Letztendlich ist es aber richtig, wir haben einen Fachkräftemangel in fast allen Bereichen. Das ist ein offenes Geheimnis. Wir haben aber auch noch nicht die absolute Bereitschaft in allen Betrieben Geflüchtete einzustellen. Da kann ich mir in der Tat vorstellen, dass ein Begleitangebot wie die Lunes-App auf Interesse stoßen könnte. Das finde ich einen sehr interessanten Ansatz und könnte mir vorstellen, das in einem anderen Bereich, wie beispielsweise der Wirtschaftsförderung, vorzustellen.

 

Z.: Ich denke, die Lunes-App ist ein kleiner konstruktiver Baustein, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.

 

Können Sie uns bereits Situationen nennen, in denen Sie die Lunes-App erfolgreich eingesetzt haben?

 

Z.: Es wird geplant, die Lunes-App verstärkt in der Beratung einzusetzen, bisher ist das allerdings noch nicht so häufig passiert. Wir möchten aber zukünftig noch häufiger darauf hinweisen und auch nachverfolgen, wer die App letztendlich genutzt hat.