Fachkräftemangel als Risikofaktor
Laut einer aktuellen Studie der Unternehmungsberatung Deloitte, sehen Unternehmen das größte Risiko im aktuellen Fachkräftemangel. 158 Betriebe nahmen an der Befragung teil. Die Ergebnisse zeigen, dass besonders die Bauwirtschaft betroffen ist. Neben den aktuellen Materialengpässen, entwickelt sich der Fachkräftemangel zu einem tiefgreifenden Problem in der Branche. Der Logistikbereich klagt ebenso über fehlende Lastwagenfahrer/-innen. Wie Chefökonom Alexander Börsch erklärt, ziehe sich der Fachkräftemangel durch alle Industrien.
Neben dem Mangel an Fachpersonal, sind auch unbesetzte Ausbildungsstellen ein Problem in Deutschland. Besonders die MINT-Branchen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), der Bereich Gesundheit und Pflege sowie das Handwerk leiden darunter. Wie die Agentur für Arbeit berichtet, blieben im Jahr 2021 63.000 Stellen unbesetzt.
Eine Lösung sieht Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit, in einer strukturierten Zuwanderung. Eine deutlich höhere Zuwanderung kann auch der demographischen Entwicklung des Landes entgegenwirken. Das eigene Arbeitskräftepotential ist laut Scheele nicht ausreichend. Seiner Ansicht nach, müssten pro Jahr 40.000 Zuwanderer nach Deutschland kommen, um den Bedarf an Fachpersonal zu decken.